Plastics Plastics in Oceans

Plastics in the classroom at Johann-Gutenberg-Realschule Dortmund

Pressemitteilung: von Herrn Schubert

Petrischalen, Reagenzglaeser, Taschen voller Kosmetika und sogar ein 3D-Drucker. Die Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse des Kurses Sozialwissenschaften an der JGR staunten am 10.10. nicht schlecht, als sie einem besonderen Gast halfen, die Wissenschaft in den Klassenraum zu tragen.

Die Wissenschaft zu Gast im Unterricht. Das Wissenschaftsjahr 2016/2017 und die auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingerichtete Forschungsboerse machen es möglich. Ueber 750 Forscher haben sich zur Verfuegung gestellt ihr Wissen und ihre Arbeit ehrenamtlich in Schulen hineinzutragen. Dieses Angebot nutzten diese Woche auch die jungen Sozialwissenschaftler der 7. Klasse der Johann-Gutenberg-Realschule. Zu den vielen Fragen rund um das Problem des Plastik im Meer brachte die Suche auf den Seiten der Forschungsboerse einige vielversprechende Treffer. Fuer einen Besuch im Unterricht konnte schnell die renommierte Mikrobiologin Frau Dr. Jutta Wirth gewonnen werden. Nach kurzer Korrespondenz war ein Termin gefunden. Gerne nahm die Forscherin den weiten Weg aus den Niederlanden, von der University Wageningen & Research auf sich, um den Wissbegierigen über ihre Spurensuche nach Nanopartikeln und deren Bekaempfung zu berichten.

Lesen sie mehr über die Unterrichtstunde Plastik…..

Plastics in cosmetics, Nanoparticles of plastic in the environment

 

 

 

Wer sich innerlich auf einen langweiligen Vortrag eingestellt hatte, wurde unversehens eines besseren belehrt. Fuer die jungen Forscher hatte sich Frau Wirth einige Experimente ausgedacht, das notwendige Material aus ihrem Labor zusammengepackt und sogar Anleitungen und Arbeitsblaetter vorbereitet. Auf dem Programm stand die ph-Wert-Bestimmung von Zahnpasta, Hautcremes und Shampoos. Mit Lupen wurde das Kleingedruckte auf den Verpackungen entschluesselt und die Notwendigkeit oder Unmoeglichkeit von bis zu 34 Inhaltsstoffen diskutiert. Die jungen Forscher konnten erleichtert nach ein paar schockierenden Bildern von traenenden Kaninchenaugen und Ekzemen aufatmen, als Frau Wirth ihnen neue Testmethoden demonstrierte, die langfristig Tierversuche groesstenteils ersetzen koennen. Waehrend Lea und Lisa die Wissenschaftlerin mit vorbereiteten Fragen nach ihrem Werdegang, ihrer Motivation, dem Forscheralltag und auch gefaehrlichen Situationen in ihrer Biografie loecherten, ratterte im Hintergrund der 3D-Drucker. Gespannt beobachteten die 24 Kinder wie schichtweise vor ihren Augen ein Wachtelei aus einem biologisch abbaubarem Polymer entstand. Die Geschichte des Eis ist eine spezielle. Ausgestattet mit einer Minikamera soll es dabei helfen, das Brutverhalten der Schopfwachtel auf Neuseeland zu beobachten. Diese Neuansiedlung ersetzt die seit mehr als 150 Jahren unerklaerlich ausgestorbene Koreke. Wird ihr das gleiche Schicksal ereilen?

An dieser Stelle schloss sich der Kreis zum Ausgangsproblem der Vermuellung der Meere und der Gefaehrdung aller Lebensraeume durch kleinste Plastikpartikel.

Neben vielen Einsichten in aktuelle Forschungsprojekte, den langen Weg zur Loesung des Plastikproblems haben die 24 Kids in mehr als drei Stunden, die sich Frau Dr. Wirth Zeit genommen hatte, auch ein bisschen Niederlaendisch gelernt. Was zukuenftig auf ihre Haut kommt, werden sie sich sicherlich zweimal prüfen und als Plastikdetektive unnoetige Verpackungen zuhause und in der Schule aufspueren. Der direkte Austausch mit einer Wissenschaftlerin hat neugierig gemacht fuer aktuelle Inhalte und Herangehensweisen der Wissenschaft und vielleicht auch Berufsperspektiven aufgezeigt, der Forschungsboerse sei Dank.